dimanche 28 octobre 2012

Jacques Saurin – sein Leben im Abriß

Jacques (oder genauer gesagt, Jaques) Saurin ist am 6. Jänner 1677 in Nîmes (France) zur Welt gekommen. Sein Vater, Jean Saurin (1632-1705), arbeitete dort als Rechtsanwalt. Aufgrund seiner guten Kenntnisse de Literatur war er auch zum Sekretär der königlichen Akademie in Nîmes ernannt worden.

Im Jahr 1686, nachdem das Edikt von Nantes widerrufen worden war, verließen Jean Saurin, seine Frau, Hippolyte de Tournière, und ihre drei Söhne (Jaques (9), Louis (6), Marc-Antoine (2) ; ihre Tochter Anne-Marie kam 1688 zur Welt) Frankreich und suchten Zuflucht in Genf.

Im Jahr 1692, im Alter von 15 Jahren, wurde Saurin als Student an der Genfer Akademie zugelassen. Zu dieser Zeit mußten Kandidaten zum Studium der Theologie oder des Rechts zuerst vier Jahre lang Literatur und Wissenschaften studieren.

Seine Studien wurden aber im Jahr 1694 unterbrochen, als Saurin sich entschloß, als Freiwilliger in Lord Galloway’s Regiment zu dienen. Dieses Regiment war Teil der Truppen des Herzogs von Savoyen, die im Pfälzischen Erbfolgekrieg gegen Ludwig XIV. kämpften. Saurin scheint seinen Mut unter Beweis gestellt zu haben ; nachdem er eine gegnerische Fahne an sich gerissen hatte, wurde er er zum Fahnenjunker ernannt.

Nach der Unterzeichnung des Friedens von Rijswijk im Jahr 1697 gab Saurin das Soldatenleben auf und kam nach Genf zurück um dort seine Studien fortzusetzen. Et wurde als Student der Theologie zugelassen und widmete sich völlig diesen Studien. Louis Tronchin, Bénédict Pictet, Antoine Léger, Vincent Minutoli und Jean-Robert Chouet waren seine Professoren, aber der erste Rang gebührt zweifellos Jean-Alphonse Turretin, der einen großen Einfluß auf Saurin ausübte und ihm zeitlebens freundschaftlich verbunden blieb.

Sein Talent als Prediger wurde schon früh erkannt ; sogar bei seiner ersten öffentlichen Predigt im Jahr 1698 drängte sich eine große Menschenmenge um das Auditorium.

Saurin beendete seine Studien am 5. Juli 1700 ; die Compagnie des pasteurs de Genève erteilte ihm die höchste Auszeichnung („témoignage fort honorable“).

Noch im August desselben Jahres verließ Saurin Genf und besuchte Amsterdam, wo
er mit großer Begeisterung empfangen wurde. Es scheint aber daß die Eifersucht so mancher Kollegen ihn daran hinderte, eine Anstellung zu erlangen. Deshalb zog Saurin weiter nach England.

Im Jahre 1701 wurde Saurin zum Pastor des kleinen französischsprachigen Temple Of Leicester Fields in London ernannt.

Im Jahr 1703 heiratete er Catherine Boitoult. Saurin scheint in dieser Ehe zeitlebens unglücklich gewesen zu sein. Fünf Kinder (Philippe, Antoine, Jeanne-Isabelle, Jacques-Antoine und Guillaume-Sicco), geboren zwischen 1707 und 1724, stammen aus dieser Ehe.

Es zog Saurin zu höheren Ämtern als die Stelle in London. Dazu kommt, daß das Klima der Stadt seiner Gesundheit nicht zuträglich war.

Im Jahre 1705 wurde er nach Den Haag eingeladen. Angesichts des gewaltigen Erfolges seiner Predigten versuchte man, ihn in der Stadt zu behalten. Da es keine freien Stellen gab, schuf man für ihn ein besonderes Amt („Pastor des Adels“).

Saurin hat diese Stelle, die mit der Auflage, einmal im Monat zu predigen, verbunden war, bis zu seinem Tod bekleidet. Seine finanzielle Lage scheint eher prekär gewesen zu sein, zumindest bis zum Jahr 1713.

Saurins Gesundheit scheint sich ab dem Jahr 1715 verschlechtert zu haben.

Im Jahr 1722 veröffentlichte Saurin seinen Katechismus, der dann von allen wallonischen Kirchen übernommen wurde.

Im Jahr 1726 scheint sich Saurin mit einer Lungenkrankheit infiziert zu haben, als er sich seelsorglich um eine Kranke kümmerte. Obwohl er sich gesund glaubte, erlitt er im Jahr 1728 einen neuen Anfall  und sah sich danach des öfteren gezwungen, seine Seelsorgearbeit und seine Studien zu unterbrechen.

Saurin wurde für seine toleranten Ideen kritisiert und sein gewaltiger Erfolg erweckte Eifersucht. Über zwei Jahre hinweg (1728-1730) führten die Pastoren Armand de la Chapelle und Huet einen regelrechten Krieg gegen ihn, was ihn tief getroffen zu haben scheint.

Im Dezember 1730 verschlechterte sich Saurins Gesundheit ; er starb am 30. Dezember 1730, kurz vor seinem 54. Geburtstag.

Saurin hinterließ den Ruf eines herausragenden Predigers und eine große Zahl von Schriften, darunter:
  • eine weit verbreitete Sammlung von Predigten mit dem Titel “Sermons sur divers textes de l’Ecriture Sainte” (“Predigten über verschiedene Texte der Heiligen Schrift”) ;
  • eine unvollendete Sammlung von Reden mit dem Titel “Discours historiques, critiques, théologiques et moraux sur les événements les plus mémorables de la Bible” (“Geschichtliche, kritische, theologische und moralische Reden über die bemerkenswertesten Ereignisse der Bibel”); 
  • einen Katechismus ; und 
  • eine Abhandlung zum Zustand des Christentums in Frankreich.
Hauptquelle : J. Gaberel und E. des Hours-Farel, Jaques Saurin. Sa vie et sa correspondance, Genf, J. Cherbuliez, 1864, 227 p.

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